Ein Turnerchränzli im digitalen Zeitalter

Unter dem Motto «Smartphones für Turner» präsentierte der Turnverein Hünenberg am Wochenende ein fulminantes Turnerchränzli, das nicht nur mit tollkühnen Sprüngen, anschaulichen Bewegungen und harmonischen Choreographien sondern auch dank viel Witz und modernste Kommunikationstechnologie begeisterte.

Dreimal fast ausverkauft war der Heiri-Saal, der sich für das diesjährige Turnerchränzli in ein buntes Kurslokal verwandelt hat: Da hingen APPs von der Decke, lagen Tablets und Handys auf den Tischen und wurden lustige Chatverläufe auf der Leinwand gezeigt. Natürlich fehlte auch eine grosse WLAN-Bar oder die beliebte Tombola nicht. Mit frischem Humor, wertvollen Tipps, aufwändigen Videoclips und einem Quiz, bei dem das Publikum per eigenes Handy live mitspielen konnte, führte das junge Moderatorenteam mit Jan Meier, Leonie Halm, Lukas Krebs, Sarina Nigg, Johnas Huwyler, Nina Kehrli und Oliver Müller kurzweilig durch die 14 Nummern des Turnerchränzlis, das sich als ein Kurs für Smartphone-User entpuppte.

So originell das Motto, so kreativ die Nummern der Riegen: Die Kleinsten vom Muki-Turnen zeigten im Pyji, wie sie per Babyphone-APP zum Schlafen gelegt werden, und die AkroKids tanzten das Wetter samt Sonne und Regen zur MeteoAPP vor. Englisch lernte man mit HitFit im ratternden, kreuz und quer angelegten Übersetzungs-Parcours während die Getu Kids als Supermarios ihre Strecke Rad schlagend oder Kopf stehend bewältigten. Spannende Tanzszenen führten die verschiedenen Up2Dance-Riegen auf, sei es als TikTok, Päckchen werfend bei Zalando oder Musik hörend bei Spotify.

Bei den Getu-Riegen stand das turnerische Können im Zentrum, wobei die optische Präsentation nicht zur kurz kam: Getu 1 zeigte Barrenübungen und Sprünge mit dem Migros-Körbli, die Getu 2- Jugendliche erschienen als geheimnisvoll verpackte Snapchat-Geister, um dann mit Rollen, Sprüngen und Saltos zu begeistern, und die Geko-Gruppe überzeugte im Frack mit fliegenden Menschen und turnerischen Höchstleistungen.

Aber auch die Aufführungen der schon etwas älteren Teilnehmenden passten perfekt ins Smartphone-„Kursprogramm“: Für Niveau 4 gab es einen Facebook-Like, Siri hörte bei den anonymisierten Netzballerinnen zu und die speziell „anstrengende“ Sport-Performance der Aktiveriege an den Ringen trainierte die Bauchmuskeln des Publikums. So mussten denn die Riegen-Leiterinnen und -Leiter bei ihrer Abschlussnummer mit den Taschenlampen nicht lange nach dem Applaus suchen. Das Publikum war sich einig: Das junge Regie-Team die 250 Turnerinnen und Turner sowie die über 80 fleissigen Helferinnen und Helfer haben es perfekt geschafft, das traditionelle Turnerchränzli ins digitale Zeitalter zu transferieren.

Patricia Diermeier Reichardt, TV Hü


Fotos vom Samstag Nachmittag

Fotos vom Samstag Abend